Historisch 

bedeutende Gebäude 

in Hemishofen

Der Kelhof 

Gewissermassen als Eckpfeiler des mittelalterlichen Dorfbezirkes steht zur Linken ein weiterer, bedeutender Lehenhof des Klosters. Er wird heute noch «Kelhof» genannt. Er ist zwar erst 1568 urkundlich fassbar, aber das Bauholz, das für ihn verwendet wurde ist im Jahr 1538 geschlagen worden. Jahrhundertelang hatte ihn die Familie Meili zu Lehen, und noch heute wird der Hof bewirtschaftet. Unterhalb des Hofes fliesst der nun einzige, schon sehr früh nachgewiesene Quellbrunnen von Hemishofen. 


Mehr Informationen zum Kelhof

Im Plan von Jacob Schäppi von 1727 ist der Kelhof mit einem Halbmond bezeichnet. Ebenso mit einem Halbmond bezeichnet ist das zum Hof gehörende Land. 

Heute ist der Steinbruch am Rosenegg ein beliebter Picknickplatz. 

Der Kelhof 

1568 wurde der Hof erstmals erwähnt als einer der neun Lehenshöfe in Hemishofen, die dem Kloster St. Georgen zinspflichtig waren.

In den Kelhof, früher auch Chehlhof, Kellhof, Kelnhof, Kellnhof, Kölnhof (von lateinisch colonus = Kolonat) hatten die zinspflichtigen Bauern des Klosters St. Georgen ihren Natural- und Geldzins abzuliefern.
Der Verwalter dieses geistlichen Gutshofes wurde Keller oder Kellner genannt.


Der Kelhof hatte als Zins abzugeben:
2 Vierling Kernen
3 Malter 2 Viertel 4 Vierling Roggen
1 Malter 2 Vierling Haber
1 Gulden 10 Pfennig
1 Viertenteil eines Vierling Wachs
Gipt jerlich uff Sant Agathen tag (5. Februar)

So steht es in der Urkunde vom 1. September 1568, die im Staatsarchiv Schaffhausen aufbewahrt wird.

Seit 1677 bewohnen die Familien Meylli, Meyli, Meili und ihre Nachkommen das Haus.

Seit 1938 Müller - Meili Walter von Dörflingen mit Familie

Seit 1970 Müller - Leibacher Walter mit Familie


Das verwendete Bauholz für das Wohnhaus wurde laut dendrochronologischer Datierung im Jahr 1538 geschlagen.

Einen interessanten Einblick in die frühe Bauweise gestattete die Renovation im Jahr 1993. Die Mauern mit Steinen aus dem Rosenegger Steinbruch standen auf dem gewachsenen Boden.
1993 wurde auf der Ost- und Nordseite ein Fundament unterzogen.

Für die Innenwände wurden Hagebuchestäbe zwischen die Riegel gespannt und Haselruten dazwischen geflochten. Dann wurde eine Mischung aus Lehm, Sand, Kuhdung und Stroh mit Wasser angerührt, zu einem Brei geknetet, und zwischen die Haselruten gepresst. Der beigemischte Kuhdung hat fungizide Wirkung, d. h., er tötet allfällig entstehende Pilze ab.
Diese Technik kann bis ins zweite Jahrtausend vor Christus zurückverfolgt werden und wurde bei uns bis ins 19. Jahrhundert angewendet. Neben dem Wohnhaus steht die ehemalige Trotte.

In der Brunnenwiese unterhalb des Hofes fliesst der nun einzige, schon sehr früh nachgewiesene Quellbrunnen von Hemishofen. Hier holten die Einwohner von Hemishofen an heissen Tagen das kühle Quellwasser.

Im Steinbruch Rosenegg wurde nachweislich seit 1615 ein hellgrauer, sehr harter vulkanischerTuff abgebaut und auf Ochsenkarren zu den Baustellen in der ganzen Umgebung gefahren. Aber vor dem 2. Weltkrieg wurde der Steinbruch stillgelegt.

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