Historisch 

bedeutende Gebäude 

in Hemishofen

Die ehemalige Schmiede  

«Wenn wir Glück haben und an einem Werktag durch das Dorf wandern, können wir ein paar Häuser weiter vorn Heinrich Spörri an Esse und Amboss hantieren sehen. Die hell klingenden Hammerschläge künden weitherum von der Tätigkeit unseres wohl letzten Dorfschmiedes. Noch vor zwanzig Jahren standen Kühe oder Pferde vor der russigen Werkstatt, um sich neue Eisen anpassen zu lassen. Unvergesslich bleibt der Gestank von verbranntem Horn, der aufstieg, wenn die noch heissen Eisen auf die Hufe gedrückt wurden», schrieb Hermann Tanner im Jahr 1987. 


Das Haus aus wurde urkundlich zum ersten Mal erwähnt im Jahr 1863 unter seinem Besitzer Christian Götz. 

1875 ging es an den Schmied Gottfried Leibacher,

1919 an Anna Leibacher, die Ehefrau des Schmieds Paul Sigg,

1937 an Arnold Graf, Stein am Rhein,

1938 an den Schmied Heinrich Spörri von Sternenberg,

1995 an den Schmied Rolf Wenger,
2004 nach dem Unfalltod von Rolf Wenger an seine Eltern.
Seither ist die Liegenschaft vermietet.


Mehr über die ehemalige Schmiede

Die ehemalige Schmiede  

1863 erste urkundliche Erwähnung. 

1875 verkaufte der Schmied Christian Götz sein Haus an Gottfried Leibacher. Das wurde in der Kauffertigung vom 1. Oktober 1875 so festgehalten:

«Götz Christian, Schmied, in Hier, verkauft an Leibacher Gottfried, Schmied, in Hemishofen, das ihm eigentümlich gehörende Wohn und Ökonomiegebäude mit Schmiede, Hausfläche, Hofraum und Garten hinter demselben neben Leibacher Ulrich, älter und Götz Johannes, westlich und östlich an Dorfstrasse und Hanfackerweg südlich und nördlich, um die Summe von Fr. 8600.– unter folgenden Bedingungen: 

1. Das Kaufsobjekt wird in seinem gegenwärtigen Bestande mit Einschluss des an der Nordseite selbst angebrachten Holzschopfs und der Schweineställe mit Schmiedebrücke unter den gegenwärtigen bestehenden Rechten und Lasten als frei, ledig und eigen mit dem Fertigungstag abgetreten, in der Weise, dass Verkäufer vom Käufer unbehindert berechtigt ist, bis Lichtmess (2. Februar) 1876 die Localitäten zu bewohnen und zu benützen. 

2. Was im Kaufsobjekt nicht niet- und nagelfest ist, wird beim Verlassen der Wohnung vom Verkäufer weggenommen. Als Zubehörde des Gebäudes, das bis zum Abtreten billig zu schonen ist, gelten alle die in  420 und 421 genannten Gegenstände lt. Privatrecht mit Ausnahme folgender: Garbenaufzugseil, sämtliches Schmiedewerkzeug nebst der Esse, der Ambosstock, das Waschbassin, der Schraubenbank verbleiben im Local, ebenso die grössere Bohrmaschine.»

1919 kaufte Anna Leibacher das Haus, die Ehefrau des Paul Sigg, der die Schmiede bis zu seinem Tod mit 48 Jahren betrieb. Während dieser Zeit entstand die Fotoaufnahme vor der Schmiede. 

1937 verkaufte die Witwe Sigg die Liegenschaft an Arnold Graf-Böhni von Stein am Rhein. Dieser verkaufte sie ein Jahr später dem Heinrich Spörri von Sternenberg.

Das ist die Zeit, von der Hermann Tanner in seinen Aufzeichnungen von den «hell klingenden Hammerschlägen» und dem «Gestank von verbranntem Horn, der aufstieg, wenn die noch heissen Eisen auf die Hufe gedrückt wurden» berichtete. 

1995 kaufte der nächste Schmied, Rolf Wenger, die Liegenschaft und arbeitete hier bis zu seinem Unfalltod 2004. Damit verstummten die «hell klingenden Hammerschläge», das Haus ging an die Eltern von Rolf Wenger und ist seither vermietet. 


Zurück zum Rundgang durch das Dorf