Pfarrhaus

Der Bau des Pfarrhauses ist einem Legat von 500 Louisblancs der Erben des Jkr. Georg Peyer zu verdanken. Am 23. März 1710 verkaufte Hans Brütsch, Kelmeier, dem damaligen Pfarrer J. C. Hurter seinen Kelhof samt Kraut- und Baumgarten als Bauplatz für das Pfarrhaus. Die Bucher boten Handlangerdienste und Fuhrleistungen an, die Zimmerleute vom Hohentwiel waren bereit, das Holz zu liefern. Geldmangel und andere Widerwärtigkeiten verzögerten den Bau. 

Erst 1713 konnte das Pfarrhaus, welches nach Pfr. Stickelberger lediglich zwei heizbare Zimmer aufwies, bezogen werden. Trotz des bescheidenen Ausbaus ergab die Bauabrechnung ein Defizit von 700 Gulden, das durch eine in den Kirchen der Stadt Schaffhausen erhobene Kollekte gedeckt wurde und deren Überschuss der Verbesserung der Pfarrbesoldung diente.

1813 holten die Bucher ihren neuen Pfarrer David Spleiss mit einer Abteilung von Dragonern in Schaffhausen ab.

1826 gründete er zusammen mit 11 Männern von Schaffhausen eine „Rettungsanstalt für arme und verwahrloste Kinder“. Diese wurden bei Bucher Familien untergebracht und besuchten im Pfarrhaus den Schulunterricht.

1836 war die Zahl der aufgenommenen Kinder auf 33 angestiegen. Von diesen waren 8 Knaben und 4 Mädchen im Dorf untergebracht. 21 wohnten im Pfarrhaus, betreut vom Hausvater Jakob Herder und der Jungfer Schmid. Der Gedanke, ein eigenes Haus zu bauen, setzte sich immer mehr fest. 

1841 waren Wohnhaus und Ökonomiegebäude „auf der Hutzel“ bezugsbereit, an dessen Bau die Bevölkerung von Buch in mannigfacher Weise beigetragen hatte. Man beschloss, das Anstaltsgebäude „Fried-Eck“ zu nennen.

Nach dem Einzug von Pfarrer Stickelberger 1841 war eine gründliche Renovation des Pfarrhauses fällig. Der Pfarrer übernahm die Bauleitung und steuerte eine namhafte Summe an die Kosten bei. Anlässlich der letzten grossen Renovation 1962/63 wurden die Kachelöfen entfernt und eine Ölzentralheizung eingebaut. 

Gegenüber des Pfarrhauses reiht sich ganz bescheiden eine Gruppe von zwei kleinen, zusammengebauten Bauernhäusern und einem Ökonomiegebäude aus dem 17. Jahrhundert an die Unterdorfstrasse. Auffällig ist der Blumenschmuck der Strasse entlang. Da müssen Blumenfreunde zu Hause sein.